Dienstag, 11. November 2008

Noch immer kein Winter! Ein tiefer Schacht und Saurier im Ozonloch (DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem).


Da es in der Schachtzone noch immer nicht ausgiebig geschneit hatte, konnte am 10. November 2008 neuerlich eine Forschungstour ins Ozonloch unternommen werden.
Peter Jeutter und Robert Seebacher stiegen durch die in der Vorwoche entdeckten Schächte ab und begannen, die Fortsetzung in 158 m Tiefe auszuräumen.
Durch das Entfernen von Schutt und Lehm war es möglich einen engen Schachteinstieg freizulegen. Mit dem Hammer mussten dann noch einige Felsnasen entfernt werden, um den schmalen senkrechten Spalt auf befahrbare Maße zu erweitern.

Darunter folgte ein 16 m-Abstieg auf einen kleinen Boden, von dem ein sehr tiefer Schacht ins Unbekannte abbricht. Hier gelang es weitere 61 m bis auf eine Gesamttiefe von 233 m abzusteigen. Leider war dort das Seil zu Ende. Von diesem Punkt fällt der Schacht noch mindestens weitere 50 m ab, was eine Gesamttiefe der Direktstufe von über 110 m bedeutet.

Die im Schacht herrschende starke Wetterführung lässt für die Zukunft auf bedeutende Neuentdeckungen hoffen.
Beim Aufsteigen konnten dann aus der Wand herauskorrodierte, triassische Fossilien eines Wirbeltieres entdeckt werden. Die Stufe wurde demnach Saurierschacht genannt.

Nach der Fotodokumentation des Schachtes und der Knochen wurden alle Seile ausgebaut und bis zum kleinen Horizontalsystem aufgestiegen. Da noch etwas Zeit übrig war konnte darin noch eine kleiner Seitenast vermessen werden. Leider endet dieser enge und lehmige Gang aber bereits nach 40 m an einem Versturz.
Insgesamt wurden bei dieser mehr als 8-stündigen Tour 132 m Neuland vermessen, wodurch sich die Gesamtlänge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystems auf 21.440 m erhöhte.

Mittwoch, 5. November 2008

Noch kein Winter in Sicht; Vielversprechendes Neuland im Ozonloch (DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem)

Am 04.11.2008 nutzten Ernest Geyer und Robert Seebacher die guten Wetterbedingungen, um eine weitere Forschungstour ins Ozonloch durchzuführen.
Ziel der Unternehmung war ein noch unerforschter, vom oberen Horizontalsystem hinabführender, tiefer Schacht.
Der Ansatz des Schachtes liegt etwa 50 m unter dem Eingang und wurde im Vorfeld auf etwa 100 m Tiefe geschätzt. Dem entsprechend wurden auch genügend Seil und ein Akku-Bohrhammer mitgenommen. Der anfangs nicht sehr große Schacht wird nach 26 m von einer kurzen Schutthalde unterbrochen. Von dort führt eine bewetterte Röhre in ein ausgedehntes Schichtfugenlabyrinth. Dieses nach Norden ziehende System ist oft nur 40-100 cm hoch, jedoch meist sehr breit und dadurch unübersichtlich. Hier gelang es rasch 170 m Neuland zu dokumentieren, ohne ein Ende zu erreichen. Zahlreiche Röhren, Spalten und Schächte bilden noch offene Fortsetzungen. Das neu entdeckte Schichtfugenlabyrinth zieht etwa 60-70 m unter der Oberfläche in Richtung Norden, wodurch es nun relativ leicht erscheint hier noch höher gelegene Schächte anzubinden.
Um die mitgeschleppte Bohrmaschine zu nutzen wurde dann auch noch die Fortsetzung des tiefen Schachtes erforscht. Eine erste, 42 m-Stufe wurde rasch überwunden. Nach einem Absatz von nur 2 m Breite, bricht die nächste, perfekt senkrechte Schachtröhre weitere 45 m auf einen schuttbedeckten Boden ab. Dieser Punkt liegt bereits 158 m unter dem Eingang. Durch eine unbefahrbar enge Kluft kann an dieser Stelle in einen weiteren, gewaltigen Schachtraum geblickt werden. Hineingeworfene Steine donnern beeindruckend in die Tiefe. Dieser Schacht dürfte wohl deutlich über 100 m tief sein, da man die Steine lange Zeit surrend ohne Wandberührung fallen hört. Auch die starke Wetterführung macht diese Fortsetzung zu einem Ort, den man wohl noch einmal aufsuchen sollte. Es scheint, dass durch das Wegräumen von Steinen am Kluftboden der Einstieg auf befahrbare Maße erweiterbar ist. Insgesamt erbrachte diese tolle Tour 287 m Neuland, wodurch sich die Gesamtlänge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystems auf 21.307 m erhöhte.

VHO beim Höhlenforscherfest "Imagna2008" in Italien.


Von 29.10. bis 02.11.2008 fuhr wieder eine große Abordnung des VHO zum Höhlenforschertreffen nach Italien. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in der kleinen Ortschaft St Omobono Terme nördlich von Bergamo statt. Auch heuer wurde wieder ein Verkaufsstand betreut, bei dem Gösser-Bier, Apfelstrudel, Sacher-Torte und Gulaschsuppe verkauft wurden. Mit den Einnahmen kann sich der Verein nun wieder so einiges an Befahrungsmaterial anschaffen.

Teilnehmer: Heidrun André, Ernest Geyer, Petra & Patrick Hautzinger, Thomas Hofer, Resi & Erwin Hüttner, Peter Jeutter, Franz Schmidt, Monika Steinberger und Robert Seebacher.