Dienstag, 29. Juni 2010

Neuland in über 500 m Tiefe im Ozonloch (DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem)

Von 25. bis 27. Juni 2010 unternahmen Peter Jeutter und Robert Seebacher eine lange Forschungstour ins DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem. Dabei wurde vom höchsten Eingang des Systems bei 1995 m Seehöhe (Höhlenteil Ozonloch) am Abend des 25. Juni bis zu einem Biwak in 462 m Tiefe abgestiegen. Trotz der noch reichlich vorhandenen Schneefelder war der Abstieg durch die fossilen Schächte und Gänge relativ trocken und dem entsprechend unproblematisch. Im sehr großen Gangabschnitt „Welcome to the machine“ und im „Neobisiumschacht“ wurden einige Fotos angefertigt. Vom Biwak erfolgte dann am nächsten Tag der Abstieg bis auf 540 m Tiefe, wo jenseits einer breiten Schachtstufe eine Fortsetzung vermutet wurde. Mittels Akku-Bohrhammer gelang es rasch eine steile Rampe zu erreichen, welche dann relativ unschwer tatsächlich zu der Fortsetzung führte.
Ein schöner, stark bewetterter Gang (MX5-Gang) mit 2-4 m Höhe und 1-3 m Breite führte uns bald zu zwei Schächten. Beide brechen in die bereits bekannte, etwa 30 m tiefer liegende Etage des Traglbaches ab, welcher dröhnend und donnernd in einem noch unerforschten Schacht bei -591 m verschwindet. Es gelang aber beide Schächte, teils mit Seilhilfe zu queren und in einen geräumigen, in Richtung Süden ziehenden Canyon zu gelangen. Dieser fossile Canyon ist deutlich bewettert und führt über zahlreiche, kletterbare Stufen nach oben. An einer in freier Kletterei unüberwindlichen Canyonstufe musste der Vorstoß in 506 m Tiefe abgebrochen werden.
Zahlreiche, teilweise stark bewetterte Fortsetzungen konnten im Zuge dieser Tour nicht weiter verfolgt werden und warten in diesem neu erschlossenen Gangsystem noch auf ihre Dokumentation. Alles in allem erbrachte diese 46-stündige Biwaktour 307 m Neuland, wodurch sich die vermessene Gesamtlänge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystems auf 22.237 m erhöhte.

Neuer Schacht im Bereich des Tauplitzalm-Plateaus

Am 06. Juni 2010 wurde im Bereich östlich und Südlich des Linzerhauses auf der Tauplitzalm eine Oberflächenbegehung unternommen. Daran beteiligten sich Peter und Robin Jeutter, sowie Robert und Sebastian Seebacher.
In dem bewaldeten und sehr unübersichtlichen Gelände war es ziemlich schwierig nach Höhleneingängen zu suchen. Dennoch gelang es etwa 780 m südöstlich des Linzerhauses am Hirscheck in 1563 m Seehöhe eine bisher unbekannte Schachtöffnung zu entdecken.
Bei einer Befahrung des Schachtes konnte dieser auf 20 m Tiefe und 30 m Länge erforscht und vermessen werden. Leider endet die auf Dalmatinerschacht (1622/52) getaufte Höhle verstürzt. Diese Forschung war Teil eines neuen VHO-Projektes, bei dem versucht wird in eine mögliche, große Höhle unter dem Tauplitzalm-Plateau zu gelangen. Bei mehreren Unternehmungen konnten in diesem Jahr bereits mehrere interessante Ansatzpunkte entdeckt werden.