Mittwoch, 31. Juli 2013

Schwieriges Neuland im Voodoo-Canyon

Von 30. Mai bis 02. Juni 2013 unternahmen Heidrun André, Alex Klampfer und Robert Seebacher eine viertägige Biwaktour in den Voodoo-Canyon (1543/250 a-c).
Ziel waren diesmal hauptsächlich Schlotfortsetzungen im tieferen Bereich der Höhle.
Am ersten Tag erfolgte der Zustieg zum Biwak, welches in einer Tiefe von 240 m liegt. Dazu musste diesmal die Abseilpiste in der Dachstein-Südwand bei sehr winterlichen Bedingungen und starkem Schneesturm eingerichtet werden. Der weitere Zustieg ins Biwak gestaltete sich jedoch vollkommen problemlos.
Am nächsten Tag stiegen die drei zuerst bis zur Equinox (-418 m) ab. Dort konnte ein 20 m hoher, stark bewetterter Schlot bezwungen werden. Leider führt oberhalb nur ein Canyon weiter steil in die Höhe. Einen Zugang zum erhofften, abwärts führenden Schachtsystem gibt es hier also scheinbar nicht.
Anschließend erfolgte der Abstieg bis in 600 m Tiefe, wo in der Voodoo-Master-Halle ein weiterer großer technischer Aufstieg auf das Team wartete.
Nach einer 15 m hohen, senkrechten Wand erfolgte eine 30 m lange luftige Traverse zu einem kleinen Standplatz. Von dort konnte ein sichtbarer Zwischenboden leider gerade nicht mehr erreicht werden. Alle Bohrhammer-Akkus waren leer. An diesem Punkt muss also  bei der nächsten Tour weitergearbeitet werden. Ob hier ein Zugang zu einem weiter in Richtung Südwandhöhle hinabführenden Schachtsystem möglich ist, wird sich also erst bei der nächsten Unternehmung zeigen.
Am zweiten Forschungstag widmete man sich schließlich der Erforschung eines bei -212 m ansetzenden aktiven Schachtsystems, den Resetschächten. Hier gelang es über mehrere Stufen 70 m tief bis auf -282 m abzusteigen. Endpunkt war ein weiterer, geräumiger Schacht, welcher einen guten Ansatzpunkt für weitere Forschungen bietet.
Der Rückweg am 4. Tag war eine besondere Herausforderung. Bei starkem Schneetreiben und etwa 1 m Neuschnee musste der Weg durch die Südwand und über den Gletscher bis zur Bergstation der Seilbahn bewerkstelligt werden. Ein großes Dankeschön an die diensthabende Mannschaft der Dachstein-Seilbahn, welche extra für uns diese  in Betrieb nahm und uns so die Heimreise ermöglichte.

Die vermessene Gesamtlänge des Voodoo-Canyon stieg um 103 m auf 3.938 m. Die Tiefe blieb mit +- 723 m leider unverändert.