Von 28. April bis 01. Mai 2012 wurde schließlich eine weitere, 4-tägige Unternehmung in den Voodoo-Canyon durchgeführt. Diesmal waren Heidrun André (D), Andreas Glitzner (A), Peter Jeutter (D) und Robert Seebacher (A) beteiligt.
Aufgrund des bereits eingerichteten Biwaks gestaltete sich der Zustieg viel einfacher, da diesmal lediglich Verpflegung und Befahrungsmaterial mitgenommen werden musste. So war am ersten Tag der das Fakir-Biwak schnell erreicht. Am Nächsten Morgen stieg das Team bis zum tiefsten Punkt der Höhle ab um im Endversturz nach möglichen Fortsetzungen zu suchen. Nachdem dort einige große Blöcke zur Seite geräumt wurden, gelang es tatsächlich, einen Zugang in einen weiteren Schacht zu öffnen. Am Grund der 20 m tiefen Stufe endet die Höhle aber leider hoffnungslos verstürzt in einer Tiefe von 661 m. Dieser Punkt liegt nur noch etwa 200 Höhenmeter vom direkt darunter liegenden Gletscherschlot der Südwandhöhle (1543/28) entfernt, was die Enttäuschung über das Ende um so größer machte.
Beim Aufstieg untersuchte das Team die ausgedehnte Versturzzone im Hallenboden der Voodoo-Master-Halle, sowie zwei Gangfenster in der Hallenwand. Ein Fenster führte nur etwa 10 m über dem Hallenboden in einen kleinräumigen, leicht bewetterten Schacht. Leider endet dieser nach 20 m an einer unüberwindbaren Engstelle. Das zweite Fenster befindet sich im Bereich der Abseilstelle in die Halle und liegt etwa 35 m über dem Hallenboden. Durch starkes Pendeln gelang es die Fortsetzung zu erreichen. Der nur etwa 2 m lange Gang bricht jedoch gleich wieder in die Voodoo-Master-Hallo ab.
Am Zweiten Forschungstag wurden mehrere Fortsetzungen bei der Equinox und im Schacht Back to black untersucht. Ein aussichtsreicher, bei – 415 m ansetzender Canyon endete bereits nach nur 15 m an einer Engstelle. Ein in der Mitte der Stufe Back to Black gelegenes Schachtfenster führte in einen 36 m tiefen Schacht, der sich in zwei Äste teilt. Leider enden beide Ansätze jeweils an unüberwindbaren Engstellen.
Insgesamt wurden bei dieser Tour 145 m Neuland vermessen, wodurch sich für den Voodoo-Canyon eine neue Gesamtlänge von 3.835 m ergibt. Die Niveaudifferenz erhöhte sich auf +- 723 m (+ 62 m, - 661 m).
Leider setzt sich das Schachtsystem am tiefsten Punkt der Höhle nicht weiter fort. Auch die untersuchten höher gelegenen Ansätze brachten keinen Durchbruch, wodurch die erhoffte Verbindung zur Südwandhöhle wieder in größere Ferne rückt. Dennoch bleiben einige - wenn auch schwierig erreichbare – Fortsetzungen zurück. Bei künftigen Touren ist es nun also wieder notwendig mit technischer Kletterei ausgesetzte Wandfenster und Schlote zu bezwingen. Wir werden jedoch nicht aufgeben und weiter versuchen, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen.