Samstag, 3. September 2022

Vermessung einer Unterwasserhöhle in Montenegro

Im Zuge einer Urlaubsreise nach Montenegro im Juni 2022 konnten mehrere Karstquellen betaucht werden. Dies waren die Bunica-Quelle bei Mostar (Bosnien-Herzegowina), sowie die Gurdic-Quelle in Kotor und die Quelle Oko Obosticko (beide in Montenegro).

Anfahrt zur Gurdic-Quelle im Hafenbereich von Kotor. Foto. S. Seebacher

Da von letzerer keine Planunterlagen vorhanden sind, wurde die Unterwasserhöhle von Robert Seebacher auf 62 m Länge bei 32 m Tiefe erkundet und vermessen. Leider endet der geräumige Unterwassergang in einer Tiefe von 30 m an einem Versturz. Alle Tauchgänge wurden von Sabine Seebacher unterstützt.

Am Höhleneingang am Grund des Oko Obosticko in rund 10 m Tiefe. Foto: R. Seebacher

Während der Reise konnten mehrere mögliche Tauch-Forschungsobjekte in Montenegro und Bosnien-Herzegowina lokalisiert werden.

 

Donnerstag, 4. August 2022

Forscherlager 2021 im Bereich Hochweiß-Plankermira

Das Forscherlager “Plankermira-2021 war wieder ein voller Erfolg. Trotz teilweise sehr schlechten Wetters gelang es in vier verschiedenen Höhlen rund 1,7 km an Höhlengängen zu dokumentieren.

Das Team vor dem Aufstieg in der Ödernalm. Foto: R. Seebacher

Leider konnten die Forschungen in den hoch interessanten Westteilen der Wildbaderhöhle nicht fortgesetzt werden, da der Echocanyon in einer Tiefe von rund 40 m vollkommen zugeeist vorgefunden wurde.

Am gleichen Tag gelang es aber unweit des Einganges zum Echocanyon die stark bewetterte Eisadlerhöhle (1625/591) zu entdecken. Über enge, vereiste und unangenehme Zustiegsteile und ein kurzes Schachtsystem gelang es schließlich in sehr großräumige Teile vorzudringen. Eine große Halle mit einem Firnkegel und ein schöner mit Sinter dekorierter Gang konnten dokumentiert werden. Insgesamt gelang es die Eisadlerhöhle auf  523 m Länge und 81 m Tiefe zu erforschen. Mehrere vielversprechende Fortsetzungen sind noch vorhanden.



Die Seehundhalle ist der bisher größte Raum der Eisadlerhöhle. Foto: R. Seebacher


Große schöne Gänge prägen die östlichen Höhlenteile. Foto: R. Seebacher

In der Wildbaderhöhle (1625/150) wurden lediglich Reststrecken im Horizontalsystem bei -150 m erforscht und vermessen. Größere Fortsetzungen konnten in diesem Bereich nicht entdeckt werden. Weiters gelang es durch Beseitigen eines großen Blockes und Ausräumen eines Versturzes eine Verbindung zum höher gelegenen Rumpelstilzchenschacht herzustellen.

Der Rumpelstilzchenschacht ins nun der höchste Eingang der Wildbaderhöhle. Foto: R. Seebacher

Insgesamt stieg die Gesamtlänge der Wildbaderhöhle um rund 250 m auf 12.496 m. Die Niveaudifferenz erhöhte sich auf 1101 m.

Mehrere Touren führten auch in den weiter nordöstlich gelegenen Schlazfresser-Schacht (Gouffre du Bouf Combine, 1625/408). Hier gelang es am bisherigen südlichsten Punkt über eine kurze Querung und einen Aufstieg ausgedehntes Neuland zu entdecken. Rund  800 m sehr großräumige und stark bewetterte Gänge und Hallen konnten hier dokumentiert werden, ohne ein Ende zu erreichen. Diese Höhle ist nun bereits auf 1.379 m vermessen. Zahlreiche Fortsetzungen sind noch vorhanden, wobei eine Verbindung zu den Ostteilen der Wildbaderhöhle in realistische Nähe rückt. Die Arbeiten im benachbarten Foamloch (1625/568) konnten hingegen fast abgeschlossen werden. Hier wurden die Forschungen durch eine unüberwindbare Engstelle gestoppt. Dahinter befindet sich ein großer Raum, der bereits ein Teil des Schlazfresser-Schachtes sein könnte.

 


Große Gänge und Hallen konnten im Schlazfresser-Schacht gefunden werden. Foto: R. Seebacher

Forschungsteam: Heidrun André, Anna Brandmeier, Andreas Glitzner, Peter Jeutter, Iris Koller, Pauline Oberender, Christoph Peer und Robert Seebacher. Support: Franz Schmidt und Johann Stieg.

 Herzlichen Dank an die Tauplitz Alpgenossenschaft, die Öderer-Almgenossenschaft, Österr. Bundesforste AG, Tauplitzalm-Alpenstraßen Gesellschaft sowie Albert und Renate Sonnleitner von der Steinbrecherhütte in der Ödernalm.