Donnerstag, 14. August 2008

Untersuchungen zum Eisvorkommen in der Grubsteineishöhle (Totes Gebirge, Kat. Nr. 1625/16)



Beprobung am 30.7. 2008 unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Spötl sowie Robert Seebacher vom Verein für Höhlenkunde in Obersteier.

Institut für Ökologie - Universität Innsbruck: Birgit Standhartinger (Diplomandin) und Dr. Birgit Sattler in Kooperation mit dem Institut für Geologie und Paläontologie (Prof. Dr. Christoph Spötl)

Ziel der Untersuchung ist eine mikrobielle Charakterisierung des Höhleneisvorkommens sowie der Umgebungsluft.


Die Kryosphäre als Lebensraum für angepasste Einzeller ist ein sehr junges Forschungsgebiet und hauptsächlich in Eisdecken des Meereises bzw. Eiskappen und Gletschern untersucht. Von Eishöhlen, wo die Bedingungen für Mikroben zwar stabiler, doch durch die Verkürzung der Nahrungskette (keine bis wenig Primärproduzenten) noch extremer sein dürften, ist sehr wenig bekannt. Doch auch hier liegt die Vermutung nahe, dass im Eis eine florierende mikrobielle Gemeinschaft existiert, welche durch spezielle Anpassungen und durch Sensibilität auf kleinste Veränderungen charakterisiert ist. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit in den Höhlen vermutet man auch Zellnachweise in den Nebeltröpfchen der Umgebungsluft.

Die Eiskerne (Kovacs-Eisbohrer, Handbetrieb) sowie die Luftfilter (Sartorius Airsampler) werden am Institut für Ökologie im Rahmen zweier Diplomarbeiten auf folgende Parameter ausgewertet:
Bakterielle Zellzahlen (Epifluoreszenzmikroskopie)
Virenkonzentrationen (Epifluoreszenzmikroskopie auf Anodisc)
Bakterielle Aktivität sowie Sekundärproduktion (radiochemische Methoden: 3H-Leucin-Inkorporation)
Bakterielle und Pilzdiversität (molekularbiologische Methoden: PCR, Klonierung, DNA-Sequenzierung, DGGE, SSCP)

Die Untersuchungen werden ab Oktober 2008 durchgeführt werden, geschätzter Abschluss der Arbeiten: Jahresende 2009.

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