Trotz starken Regens unternahmen Robert und Sebastian Seebacher am 22. Juli 2011 eine Forschungstour in die Untere Brettstein Bärenhöhle. Dieses Objekt wurde in den 1990er-Jahren durch den VHO intensiv bearbeitet und auf rund 4,5 km Gesamtganglänge vermessen. Dennoch blieben zahlreiche Fortsetzungen unbearbeitet, welche gute Möglichkeiten für weitere Forschungen bieten.
Da die Höhle weitgehend ohne Seiltechnik befahrbar ist, ist sie bestens geeignet, um auch jungen Nachwuchsforschern die moderne Höhlendokumentation möglichst gefahrlos näherzubringen.
Der etwa einstündige Zustieg zum Eingang erfolgte im strömenden Regen über die Plankerau-Alm. Die Nässe des Zustiegs war aber in den weitgehend trockenen, schönen Gängen der Bärenhöhle bald vergessen. Der Weg führte vom Eingang „Blasloch“ über den schön dekorierten Verbindungsgang in die nordwestlichsten Höhlenteile.
Dort konnten zwei Fortsetzungen weiter erforscht werden. Leider endeten beide Gänge bereits nach wenigen Metern. Im Bereich des Verbindungsganges hatte das Team aber bei der nächsten offenen Fortsetzung mehr Glück. Ein schöner deutlich bewetterter Gang führt von dort in Richtung Süden. Nach 35 m endet der Gang an einem Versturz. Etwa 10 m davor war es aber möglich, weiter in Richtung Süden vorzudringen. Der steil abfallende Gang ist 1-3 m breit und 2-6 m hoch. Er weist für die Höhle typische, schöne gotische Profile auf.
Nach etwa 90 m knickt der Gang in Richtung Südosten ab und wird deutlich kleinräumiger. Schöne Sinterröhrchen und mehrere bis zu 60 cm hohe, weiße Stalagmiten zieren diesen Teil.
Nach insgesamt 130 m verengt sich der Gang, der Milchstraße genannt wurde, noch weiter zu einem stark bewetterten Schluf. Die Joghurtquetsche, eine mit feuchter Bergmilch ausgekleidete Engstelle, führt schließlich wieder in großräumige Höhlenteile. Hier wurde die Vermessung an einer Ganggabelung abgebrochen. Beide Fortsetzungen führen geräumig weiter und bieten gute Ansatzpunkte für weitere Forschungen.
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