In der Ostwand
des Gr. Tragl (2179 m) befindet sich eine Schachthöhle, welche durch ihren hoch
gelegenen Einstieg ein Hoffnungsträger für einen weiteren Tiefenzuwachs des
DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem (1625/379) darstellt. Der große Schachteinstieg befindet sich mitten
in der Felswand auf einer Seehöhe von 2096 m und wurde bereits in den 1990er-Jahren
von R. Seebacher entdeckt und bis in eine Tiefe von rund 30 m befahren. Dort
stoppten enorme Schneemassen den Vorstoß.
Am 08. Oktober
2013 wurde nun die Erforschung des Tragl-Ostwandschachtes 1625/458
durchgeführt. Die Teilnehmer waren, Christian Huber, Roland Janko, Johann
Püreschitz und Robert Seebacher.
Diesmal waren die
Verhältnisse besser und das Team gelangte durch den 32 m tiefen
Einstiegsschacht in eine geräumige Schneehalle. Dort war es möglich, durch
einen schmalen Spalt zwischen Schnee und Felswand weitere 20 m abzuseilen. Ein
dort ansetzender, schneefreier und deutlich bewetterter Seitenteil schien eine
gute Fortsetzungsmöglichkeit zu sein, entpuppte sich jedoch nach rund 30 m am
Grund eines 14 m tiefen Schachtes leider als Niete. Ein Versturz, 71 m unter
dem Eingang versperrt hier den erhofften Weg in die Tiefe.
Ein weiterer Weg
führt in 48 m Tiefe wieder durch einen schmalen Spalt, an einer Schneebrücke
vorbei weiter in die Tiefe. Wilde Firnformationen in einem geräumigen
Schachtraum begrüßten die Forscher um sie bald wieder in einen Spalt zwischen
Schnee und Firn zu zwingen. Nochmals erweitert sich der Raum zwischen Fels und
Schnee zu einem ansehnlichen Schacht um in einer Gesamttiefe von 86 m in
Versturz- und Schneemassen zu versinken. Eine kurze Grabung am Schachtgrund erbrachte
keinen Durchbruch in weitere Schächte und so kann die Erforschung des
Tragl-Ostwandschachtes leider als abgeschlossen gelten. Die Vermessene
Gesamtlänge beträgt 166 m.
Bilder: J. Püreschitz, R. Seebacher
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