Mittwoch, 16. Oktober 2013

Erforschung des Tragl-Ostwandschachtes

In der Ostwand des Gr. Tragl (2179 m) befindet sich eine Schachthöhle, welche durch ihren hoch gelegenen Einstieg ein Hoffnungsträger für einen weiteren Tiefenzuwachs des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem (1625/379) darstellt.  Der große Schachteinstieg befindet sich mitten in der Felswand auf einer Seehöhe von 2096 m und wurde bereits in den 1990er-Jahren von R. Seebacher entdeckt und bis in eine Tiefe von rund 30 m befahren. Dort stoppten enorme Schneemassen den Vorstoß.
Am 08. Oktober 2013 wurde nun die Erforschung des Tragl-Ostwandschachtes 1625/458 durchgeführt. Die Teilnehmer waren, Christian Huber, Roland Janko, Johann Püreschitz und Robert Seebacher.
Diesmal waren die Verhältnisse besser und das Team gelangte durch den 32 m tiefen Einstiegsschacht in eine geräumige Schneehalle. Dort war es möglich, durch einen schmalen Spalt zwischen Schnee und Felswand weitere 20 m abzuseilen. Ein dort ansetzender, schneefreier und deutlich bewetterter Seitenteil schien eine gute Fortsetzungsmöglichkeit zu sein, entpuppte sich jedoch nach rund 30 m am Grund eines 14 m tiefen Schachtes leider als Niete. Ein Versturz, 71 m unter dem Eingang versperrt hier den erhofften Weg in die Tiefe.

Ein weiterer Weg führt in 48 m Tiefe wieder durch einen schmalen Spalt, an einer Schneebrücke vorbei weiter in die Tiefe. Wilde Firnformationen in einem geräumigen Schachtraum begrüßten die Forscher um sie bald wieder in einen Spalt zwischen Schnee und Firn zu zwingen. Nochmals erweitert sich der Raum zwischen Fels und Schnee zu einem ansehnlichen Schacht um in einer Gesamttiefe von 86 m in Versturz- und Schneemassen zu versinken. Eine kurze Grabung am Schachtgrund erbrachte keinen Durchbruch in weitere Schächte und so kann die Erforschung des Tragl-Ostwandschachtes leider als abgeschlossen gelten. Die Vermessene Gesamtlänge beträgt 166 m.

 Bilder: J. Püreschitz, R. Seebacher

Keine Kommentare: