An der insgesamt 71-stündigen Biwaktour beteiligten sich diesmal Heidrun André, Lukas Plan und Robert Seebacher.
Am ersten Tag erfolgte der etwa zweistündige Aufstieg zum Eingang mittels Tourenschi. Anschließend hieß es mit dem umfangreichen Material bis zum Biwak in 462 m Tiefe abzusteigen. Der bestehende Schlafplatz musste etwas umgestaltet werden, da dieser für drei Personen nicht groß genug war. Dies gelang ohne nennenswerte Schwierigkeiten und einer ersten geruhsamen Biwaknacht stand nichts mehr im Wege.
Am nächsten Morgen stieg das Team bis zum Traglbach (-580 m) ab. Dort beginnt ein langer, ansteigender und teilweise sehr beschwerlicher Weg unter das Große Tragl hinein. Ziel der Tour war ein unerforschter Schlot am Ende des Gangverlaufes in einer Tiefe von rund 450 m. Vom Biwak bis dorthin dauert der Zustieg etwa 2 Stunden.
Der Schlot wurde bereits im Jänner 2008 bis auf eine Höhe von ca. 30 m erklettert. Nun wurde mittels Akku-Bohrhammer eine weitere, 26 m hohe, stark verlehmte Wandpartie bezwungen. Oberhalb gelang es einen horizontalen, in Richtung Nordosten ziehenden Gang zu entdecken. Jedoch stoppte nach wenigen Metern ein weiteres Hindernis den Vorstoß - diesmal eine Schachtquerung. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, entschloss man sich, dort am nächsten Tag weiterzumachen und beim Rückweg ins Biwak noch einige Reststrecken zu vermessen.
Am zweiten Forschungstag war die Schachtquerung dann schnell überwunden und das Team gelangte in die deutlich bewetterte Fortsetzung des Ganges. Dieser konnte etwa 150 m in Richtung NO, bis zu einem großen Schlot verfolgt werden. Auch in diesem Schlot gelang es mit Hilfe des Akku-Bohrhammers etwa 30 m bis zu einem Zwischenboden aufzusteigen. Leider führt die senkrechte Passage von dort noch mindestens 10 m weiter nach oben und die Forschung musste an dieser Stelle wegen Seilmangels abgebrochen werden. Der erreichte Endpunkt liegt bereits in einer Tiefe von „nur“ noch 386 m. Hier konnten zwei Fledermausskelette entdeckt werden, wovon eines aufgesammelt und gemeinsam mit weiteren Proben zur Bestimmung ans Naturhistorische Museum Wien übermittelt wurde.
Mehrere noch offene Fortsetzungen in diesem Bereich, lassen weiter hoffen, hier noch tiefer in Richtung Zentralplateau des Toten Gebirges vordringen zu können.
Diese Forschungsfahrt erbrachte insgesamt 465 m Neuland, wodurch die vermessene Gesamtlänge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystems auf 23.159 m anwuchs. Die Horizontalerstreckung des Systems erhöhte sich geringfügig auf 1.623 m.
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