Mittwoch, 18. März 2020

Erfolg im Zuge des Tauplitzalm-Projektes; Durchbruch in der Bullenhöhle


Aufgrund der ungünstigen Wetterlage musste eine für Anfang März 2020 geplante Forschungstour in die tiefen Teile der Wildbaderhöhle abgesagt werden. Stattdessen unternahmen Andreas Glitzner, Christoph Peer und Robert Seebacher am 4. März eine insgesamt 11,5-stündige Tour in die Bullenhöhle. Diese sehr einfach erreichbare Höhle im Westteil der Tauplitzalm konnte im Jahre 2014 entdeckt und bis in eine Tiefe von 182 m erforscht werden. Dort wurde die Forschung durch einen massiven Lehmsiphon gestoppt. In regelmäßigen, oft sehr mühsamen Räumaktionen konnten bisher rund 30 m der mit zähem Lehm verlegten Passage freigelegt werden. Der Abraum musste dabei teilweise weite Strecken durch den Schluf hinaustransportiert werden.
Im freigelegten, über 30 m langen Lehmsiphon. Foto: R. Seebacher
Bei dieser 13. Grabungstour gelang es nun nach etwa 5 Stunden einen Durchschlupf in einen aufwärts führenden Schluf freizulegen. Dieser mündet unvermittelt in einen schönen, ständig  abwärtsführenden Gang mit bis zu 5 m Durchmesser. Bei einer ersten Erkundung konnten rund 120 m begangen werden. An einer Kletterstelle musste aufgrund von Seilmangel umkehrt werden.
Gang hinter der freigelegten Passage in rund 200 m Tiefe. Foto: R. Seebacher
Am 7. März unternahmen Heidrun André und Robert Seebacher eine 12-stündige Tour um die am 4. März erkundeten Teile zu dokumentieren. Anschließend konnte über einen schrägen, 30 m tiefen Seilabstieg ein sich zusehends verflachender, geräumiger Gang erreicht werden. Dieser zieht in Richtung SSO und ist von einem Gerinne durchflossen. Nach rund 130 m stoppte leider ein nasser und schlammiger Schluf in einer Tiefe von 248 m den Vorstoß.
Insgesamt konnten bei dieser Tour 313 m vermessen werden, wodurch sich die Gesamtlänge auf 976 m erhöhte.
Aktiver Gang bei -245 m. Foto: R. Seebacher
Bereits am 9. März 2020 erfolgte die nächste Forschungstour (Andreas Glitzner und Robert Seebacher). Bei dieser 12,5-stündigen Aktion konnte weiteres, interessantes Neuland erforscht und vermessen werden. Ein Kluftschacht führt zu einem Gerinne, welches bis zu einem sehr kleinen Siphon verfolgt werden konnte. Anschließend wurde der Schacht technisch gequert, was den Zugang zu wieder in die Tiefe führende, phreatische Gänge erschloss. Leider versinkt der schöne mit trockenem Lehm bedeckte Tunnel in einem Lehmsiphon. Dort befindet sich der neue tiefste Punkt der Höhle bei -256 m. Anschließend konnte noch ein über 100 m langer, wieder aufsteigender Gang bis zu einer Kletterstelle in Richtung Westen verfolgt werden.
Bei dieser Tour konnten weitere 304 m Neuland dokumentiert werden, wodurch sich die Gesamtlänge auf 1.280 m erhöhte.
Querung des gr. Kluftschachtes. Foto: R. Seebacher
Somit ist die Bullenhöle die mit Abstand längste und tiefste Höhle am Plateau der Tauplitzalm sowie in der Katastergruppe 1622. Mehrere noch unerforschte Fortsetzungen lassen auf weitere Entdeckungen hoffen. Es bleibt also spannend.

Beharrlichkeit hat sich wieder einmal ausgezahlt. Ich danke allen die aktiv an der Erforschung der Bullenhöhle mitgewirkt haben. Insbesondere jenen wenigen, die mich bei den stundenlangen, oft  frustrierenden und aussichtslos erscheinenden Grabungen unterstützt haben!

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