Vom 16. bis 18. Oktober 2013 wurden vom Verein für Höhlenkunde in Obersteier
(VHO) in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Iranian
Cavers & Speleologists Association (ICSA) die Vermessungen der
Ghar-e-Bournic weitergeführt.
Teilnehmer: Vahid Ashrafi (ICSA - Mashhad), Sarah Edalatian Arasteh (ICSA - Mashhad), Ernest Geyer (VHO - Admont), Aslan Mostafvi (Teheran), Hamid Nezamdost (ICSA - Mashhad), Taraneh Khaleghi (VHO - Admont), Jalal Zaree (Alborz Caving Club - Karaj) und Samira Zareei (Isfahan).
Das Biwak wurde wie in den vergangenen Jahren auch
diesmal wieder vorm Höhleneingang eingerichtet. Am ersten Tag wurde nach der
Anreise noch mit der Vermessung in den tiefen Teilen der Höhle begonnen. Es
konnte die sog. Isfahan Passage
vermessen werden - ein steil nach oben führender, 60 m langer Gangteil. Der
Boden ist mit feinem Sand bedeckt. Ein Gangansatz hinter großen Versturzblöcken
bildet eine mögliche Fortsetzung in diesem Bereich. Weiteres wurde begonnen die
Höhlengänge östlich der Isfahan Passage
zu vermessen.
Am zweiten Tag wurde in zwei Messteams gearbeitet und die Vermessungen östlich der Isfahan Passage fortgesetzt - es handelt sich hier um zwei größere Räume, wobei der letztere dann über Versturzblöcke in einen niederen, unübersichtlichen Höhlenteil übergeht. In diesem Raum befinden sich auf einer ca. 2 m großen Wandfläche Ausblühungen von Gips-Kristallen (Gypsum-flowers). Der anschließende, niedere Höhlenteil bildet über mehrere Gänge die Verbindung zur Sternenhalle. In diesem Bereich setzen mehrere Seitengänge an, wie die sog. Mashhad Passage, die jedoch auch nach 50 m verstürzt endet und jetzt mit 192 m unter dem Eingangsniveau den aktuell tiefsten Punkt der Höhle bildet.
Am 24. Oktober 2013 wurde eine weitere Vermessungstour in
die Ghar-e-Bournic durchgeführt.
Teilnehmer: Mojtaba Alizadeh (Alborz Caving Club -
Karaj), Ernest Geyer (VHO - Admont), Hossein Shayegan (Alborz Caving Club -
Karaj), Jalal Zaree (Alborz Caving Club - Karaj).
Das Ziel war es offene Fortsetzungen im Mittelteil der
Höhle aufzuarbeiten - diese Gangteile sind in der Verturzzone unterhalb der Stalagmitenhalle angelegt und durch enge
Schlufstrecken unterbrochen. Es finden sich in diesem Bereich partiell sehr
schöne Versinterungen. Weiters wurde eine Reststrecke in der Großen Halle vermessen, wobei
Tonscherbenfunde gemacht werden konnten.
Insgesamt wurden 583 m vermessen wobei sich die
dokumentierte Ganglänge der Ghar-e-Bournic
um 548 m auf 4021 m erhöht. Die Vertikalerstreckung erhöhte sich um 2 m und
beträgt nun 239 m (-192 m, +47 m). Die vermessenen Gangteile weisen ebenfalls
die für die Höhle markante Schichtfolge auf und der Fels ist auch hier sehr
mürbe und brüchig. Weitere Fortsetzungen sind in der Höhle sowohl in den tiefen
als auch in den oberen Teilen der Höhle noch vorhanden.
Weiters gab es ein interessantes Treffen bzgl.
Informationsaustausch mit Changiz Sheikhli in Karaj - er
war Gründungsmitglied der Iran
SpeleologyAssociation (ISA) im Jahre 1946. Changiz Sheikhli arbeitet
aktuell an einer mehrbändigen Enzyklopädie über die Höhlen des Iran.
Ein Dank geht alle Teilnehmer des Vermessungsprojektes Ghar-e-Bournic 2013, an Javad Nezamdost
(Präsident der ICSA) für die Unterstützung sowie an Babak Malek und Keivan
Hassani für den Transport von Teheran nach Harandeh.
Text und Bilder: Ernest Geyer
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