Im Jänner 2014 gelang es, bei einer weiteren Oberflächenbegehung
am Plateau der Tauplitzalm eine neue Höhle zu entdecken.
Der schachtartige Eingang befindet sich in
einem stark bewaldeten Areal, versteckt zwischen großen Bäumen. Die Tatsache,
dass der Bereich 50 m westlich, bzw. östlich des Einganges bereits intensiv
abgesucht wurde, zeugt davon, dass hier immer noch überraschende
Neuentdeckungen möglich sind.
Eingang in rund 1600 m Seehöhe. Foto: R. Seebacher |
Nach dem Abschluss der Forschungen in der
Hemmernbodenhöhle, bietet dieses Objekt nun einen neuen, hoffnungsvollen Ansatz
auf der Suche nach einem Zugang zum vermuteten Tauplitz-Tiefenbach-Aquifer.
Mit bisher 6 Touren wurde die Erforschung
dieses interessanten Objektes vorangetrieben. In einer Halle, am Grund eines 8
m tiefen Schachtes konnte in insgesamt 25 m Tiefe das Skelett eines Rindes gefunden
werden. Daher erhielt das neue Objekt den Namen „Bullenhöhle“.
Räumarbeiten am 1. Versturz. Foto: H. André |
Ein rund 50 m langer, trockener Gang endet
leider tagnah an einem Versturz. Das Ausräumen einer total verlegten Spalte am
Hallenboden ermöglichte jedoch den Zugang zu einem Canyon und einem neuerlichen
Versturz. Die starke Wetterführung motivierte Heidrun André, Patrick Hautzinger
und Robert Seebacher für eine weitere, ausgedehnte Aktion. Nachdem eine enge
Kluft freigelegt, sowie ein darin verkeilter Block zerkleinert wurde gelangten
die drei in einen weiterführenden Mäander. Auch hier musste eine Engstelle auf
befahrbare Maße mühsam erweitert werden. Die enge Passage mündet in einen 26 m
tiefen, geräumigen Schacht (Murmeltierschacht). Leider ist dieser am Schachtboden
hoffnungslos verstürzt.
Traverse des Murmeltierschachtes. Foto: R. Seebacher |
Bei der bisher letzten Tour traversierten
Robert und Sebastian Seebacher den Murmeltierschacht und erreichten so einen
weiterführenden, teilweise sehr engen Mäander. Dieser bricht schließlich in den
29 m tiefen, großräumigen Faschingsschacht ab. Auf dessen Grund setzt sich die
Höhle wieder als Mäander weiter in die Tiefe fort.
Zugang zum Faschingsschacht. Foto: S. Seebacher |
Insgesamt konnten bisher 217 m an
Höhlenpassagen vermessen werden. Die Niveaudifferenz liegt bereits bei -79 m.
Der starke Luftzug lässt hoffen, dass die Forschungen in dieser Höhle so bald
nicht abgeschlossen werden können.
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