Von 05.03. bis 08.03.2014
unternahmen Peter Jeutter und Robert Seebacher eine Forschungstour in die tiefen
Teile des Ozonlochs (DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem) auf der Taupllitz-Hochalm.
Der
zweistündige Aufstieg von der Tauplitzalm bis zum Eingang erfolgte bei
Schneesturm und winterlichen Bedingungen. Anschließend stiegen die beiden bis
zum Biwak in 460 m Tiefe ab. Bepackt mit je 2 schweren Schleifsäcken gestaltete
sich der Abstieg dem entsprechend anstrengend.
Der Traglgang, ca. 580 m unter dem Eingang. Foto: R. Seebacher |
Am nächsten Tag wurde dann bis in
eine Tiefe von 661 m abgestiegen. Hier musste die stark hochwassergefährdete
Schacht- und Canyonfolge der Traglkaskaden bis zum alten Forschungsendpunkt mit
Seilen und neuen Umsteigstellen versehen werden.
Für einen Vorstoß in den dort
ansetzenden Silberschacht blieb jedoch an diesem Tag kein Seil übrig. So wurde
der Vorstoß in den großen, äußerst hochwassergefährdeten Schacht auf den dritten
Tag der Expedition verschoben.
Erster Schachtabstieg der Traglkaskaden (-595 m). Foto: R. Seebacher |
Ausgerüstet mit insgesamt rund 180 m Seil, 25
Verankerungen und einem Akkubohrhammer wurde die Erforschung des
Silberschachtes in Angriff genommen. Der Abstieg hat einen Durchmesser von 10-15
m und wird zu einem großen Teil vom Sprühregen des darin hinabstürzenden
Wasserfalles eingenommen. Gottlob lag die Schüttung des Gerinnes aufgrund der
winterlichen Bedingungen bei nur etwa 1-2 l/s. Da der Wetterbericht Schönwetter
für diesen Tag prognostizierte war aber äußerste Vorsicht angesagt. Mit einem
Anstieg der Wasserführung ab Nachmittag war zu rechnen.
Einstieg in den Silberschacht bei -661 m. Foto: R. Seebacher |
P. Jeutter und R. Seebacher am Grund des Silberschachtes. Foto: R. Seebacher |
Beim Rückweg stieg die Schüttung des Baches tatsächlich auf etwa
das Dreifache an und der gute Schachteinbau machte sich bezahlt. Der Aufstieg
zum Biwak gestaltete sich daher ohne größere Schwierigkeiten. Alle Seile in den
tieferen Teilen mussten wegen der oft enormen Schüttung wieder ausgebaut
werden.
Am vierten Tag erfolgte schließlich der Ausstieg
vom Biwak zur Oberfläche (5 h) und die Abfahrt zur Tauplitzalm, wo der Tag im Naturfreundehaus
einen gemütlichen Ausklang nahm.
Abfahrt bei herrlichem Winterwetter. Foto: R. Seebacher |
Insgesamt konnten 157 m neue Höhlenteile
erforscht und vermessen werden, wodurch sich die Gesamtlänge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystems
auf 23.563 m erhöhte.
Mit einer erreichten Tiefe von 789 m unter dem Einstieg
war dies der bisher vierttiefste Abstieg im DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem. Alle
anderen tieferen Abstiege fanden ausschließlich im Tiefensystem des
DÖF-Schachtes statt und wurden ebenfalls von Peter Jeutter und Robert Seebacher
durchgeführt.
Für die logistische Unterstützung bei dieser Tour sei Johann
Stieg und Herbert Bliem besonders gedankt!
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