Bei einer Tour am 21.03.2014 wurde die
Fortsetzung am Grund des Faschingsschachtes in einer Tiefe von 79 m durch Robert
und Sebastian Seebacher weiter erforscht. Ein teilweise sehr enger, trockener
Canyon führt weiter in Richtung Süden, bis bei -90 m ein bedeutendes Gerinne in
die Höhle eintritt. Dieser Bach begleitet die Forscher von diesem Punkt an
weiter in die Tiefe. Nach der Überwindung eines nassen 7 m-Schachtes wurde die
Erforschung am Beginn eines weiteren kleinen Abstieges abgebrochen. Es gelang
bei dieser Tour 43 m Neuland zu vermessen und eine Gesamttiefe von 96 m zu
erreichen.
Der 30 m tiefe Faschingsschacht. Foto: R. Seebacher |
Erster kleiner Höhlenbach bei -90 m Tiefe. Foto: R. Seebacher |
Eine weitere Erforschung fand am 31.03.2014 durch
Heidrun André und Robert Seebacher statt. Nach der Überwindung einer weiteren 7
m tiefen Schachtstufe führt die Höhle als schmaler Canyon in den Berg. Hier war
es möglich bis in eine Tiefe von 109 m abzusteigen. Die Höhle verengt sich an
dieser Stelle jedoch auf nur noch 10-15 cm Breite. Über einen Aufstieg konnte
ein lehmiger Firstgang entdeckt werden, welcher aber an einem Versturz endete.
Nach kurzer Räumarbeit gelang es, in eine kleine Kammer abzusteigen. Leider
stoppte dort ein weiterer Verbruch den Vorstoß. Bei dieser Tour wurden weitere 55
m vermessen, wodurch die vermessene Gesamtlänge der Bullenhöhle auf 315 m
anwuchs.
Räumarbeiten im Firstgang bei - 100 m. Foto: H. André |
Am 16.04.2014 unternahmen Peter Jeutter und
Robert Seebacher schließlich die bisher letzte Tour in diese spannende Höhle.
Ziel war es, zu versuchen den deutlich bewetterten Endversturz zu überwinden.
Dazu musste in Rund 100 m Tiefe ein großer Block mittels Treibkeilen zerkleinert
und mühsam entfernt werden. Dahinter folgte ein lehmiger Schluf, an dessen Ende
nochmals Versturzmaterial ausgeräumt werden musste.
Freigelege Engstelle. Foto: R. Seebacher |
Dahinter öffnet sich die
Höhle und führt geräumig weiter in die Tiefe. Nach mehreren kletterbaren
Absätzen folgte ein 36 m tiefer, schräger Seilabstieg. Unterhalb des Abstieges
ändert sich das Raumbild von hohen schmalen Profilen zu runden
Gangquerschnitten. Der Bach ist in einem schmalen Bodencanyon eingeschnitten.
Die Höhle führt ab hier als rund 3 m breiter und 2 m hoher lehmbedeckter Gang
weiter steil nach unten. An einem Abbruch musste der Vorstoß wegen Seilmangels
abgebrochen werden. Dieser Punkt befindet sich bereits 168 m unter dem Eingang.
Insgesamt konnten bei dieser Tour 153 m Neuland vermessen werden, wodurch sich
die Gesamtlänge der Bullenhöhle auf 468 m erhöhte.
Neu entdeckter Gangabschnitt bei etwa -160 m. Foto: R. Seebacher |
Durch diese neuerlichen Forschungen ist die
Bullenhöhle nun nicht nur die tiefste, sondern auch die längste Höhle in der
Katastergruppe 1622. Die neuesten Entdeckungen und die große erreichte Tiefe
nähren die Hoffnung, tatsächlich bald in den Hauptsammler (Kollektor) des
Tauplitzalm-Aquifers vordringen zu können. Beim Bach in der Bullenhöhle handelt
es sich mit großer Wahrscheinlichkeit tatsächlich bereits um einen Oberlauf
dieses großen unterirdischen Entwässerungssystems.
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