Freitag, 23. Dezember 2011

Forschungen am Zinken – Teil II

Am 16.10.2011 gelang es den schwer auffindbaren, in Latschen versteckten Eingang des zuletzt 1938 bearbeiteten Fischmeisterlochs (1549/4) wieder aufzufinden.
Robert und Sebastian Seebacher konnten am selben Tag 124 m vermessen und einen Großteil der 1938 erkundeten Bereiche bis zu einem Schacht begehen. 

Bei einer weiteren Tour am 05.11.2011 wurden diese Teile schließlich vermessen. Teilnehmer: Peter Jeutter, Robin Jeutter, Robert Seebacher und Sebastian Seebacher.
Hinter einem kurzen Versturzdurchstieg gelangte das Team dann auch in Neuteile, welche noch offene Fortsetzungen aufweisen. Insgesamt wurden bei dieser Tour im Fischmeisterloch 296 m vermessen, wodurch sich eine neue dokumentierte Gesamtlänge auf 420 m erhöhte. Weiters konnten im Zuge dieser Tour in der nahen Höhle im Zinkental (1549/3 a-b) 32 m vermessen und die Verbindung zum Murphy-Schacht hergestellt werden.

Aufgrund der hervorragenden Witterungsverhältnisse war es möglich am 03.12.2011 eine weitere Forschungs- und Vermessungstour in das Fischmeisterloch zu unternehmen. Peter Jeutter und Robert Seebacher stiegen über zwei Schachtstufen (6 m u. 11 m) bis zum Endpunkt von 1938 ab. Dort galt es einen stark bewetterten Versturz zu überwinden. Dies gelang relativ einfach, da die teilweise sehr großen Blöcke nach unten in die geräumige Fortsetzung geworfen werden konnten (Billard-Versturz).

Dahinter setzt sich die Höhle großräumig weiter in die Tiefe fort. Nach einer weiteren Abseilstelle von 10 m und einem steilen Tunnel musste das Team an einer Engstelle umkehren. Dieser Punkt liegt bereits 100 m unter dem Eingang. Zahlreiche noch offene Fortsetzungen blieben vorerst unbearbeitet. Bei dieser Tour konnten insgesamt 295 m, meist großräumige Höhlenteile vermessen werden. Die Gesamtlänge stieg auf 714 m, die Niveaudifferenz erhöhte sich auf +- 114 m.

 Bei einer Oberflächenbegehung am 17. November wurden aussichtsreiche Portale mitten in einer Felswand auf der Zinken-Nordseite gesichtet. Eine Woche später, am 24. November erfolgte die Erforschung und Vermessung der Höhle durch Robert Seebacher. Der Zustieg erfolgte von der Sill-Alm in etwa 1,5 Stunden zu einem ebenen Platz oberhalb der rund 70 m hohen Felswand. Über eine 20 m hohe Abseilfahrt war es schließlich möglich relativ einfach zu den Eingängen zu gelangen. Leider stellte sich heraus, dass es sich um keine größere Höhle handelt. Die Erforschung und Vermessung konnte an diesem Tag abgeschlossen werden. Die Höhle, welche Gamsveranda (1549/29 a-c) getauft wurde hat drei Eingänge und ist insgesamt 22 m lang. Besonders lohnend war jedoch die grandiose Aussicht auf Bad Aussee und das Tote Gebirge.

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