Mittwoch, 6. Mai 2009

Neues aus dem Iran

Am 01.05.2009 wurden die Vermessungsarbeiten in der Ghar-e-Bournic fortgesetzt.

Teilnehmer: Morteza Ahooe, Ernest Geyer, Morteza Jahri, Alireza Moradi, Ahmad Reza Motahari, Payman Sabet Tabar.

Das Ziel dieser Tour war die Erforschung und Vermessung der Seitengänge in den großen Hallen. Es wurde ein Seitengang in der Fledermauskammer, der nun eine weitere Verbindung in die Stalagmitenhalle bildet, vermessen. Dort wurden zwei weitere Seitengänge vermessen. Ein Gang, der in der Mitte der Halle ansetzt, endet nach 20 m an einem Versturz. Die zweite Fortsetzung am nordwestlichen Hallenende geht in einen 60 m tiefen Direktschacht über, der nach 10 m in eine große Kluft einmündet (8 m breit, ca 50 m lang). Die gesamte Schachtwand ist mit Sinterbildung und keine Stalagmiten überzogen. Am Schachtboden setzt ein Gang an, der in einen Hallenbreich mit weiteren Fortsetzungen führt. Hier befindet sich mit -142 m der derzeit tiefste Punkt der Höhle. Trotz der Großräumigkeit dieser Höhlenteile war hier wieder eine sehr deutliche Wetterführung bemerkbar.

Weiters wurde mit der Vermessung des steil nach oben fühenden Ganges im Eingangsbreich begonnen. Der letzte Vermessungpunkt bildet mit 18 m über dem Eingang den höchsten Punkt der Höhle. Diese Passage setzt sich weiter nach oben fort.

Die aktuelle Länge der Höhle erhöht sich auf 2.226 m bei einer neuen Niveaudifferenz von 160 m (-142m, +18m). Die Forschungen werden im Herbst 2009 fortgesetzt.

Neulandsuche im Winterschacht

Der sich im Bereich der Schipiste am Lawinenstein befindliche Winterschacht weist eine deutliche Bewetterung auf. Der Schachteingang ist auch bei hoher Schneelage immer ausgeblasen.

Da wir vermuten, durch diesen Schacht eventuell Zugang zu einer größeren Höhle zu bekommen wurde am 19. April eine Forschungstour von Peter Jeutter und Robert Seebacher unternommen.
Da der Liftbetrieb bereits eingestellt war, erfolgte der etwa 20 minütige Zustieg mittels Tourenschi.

Hinter dem etwa 1x2 m großen Eingang bricht der Schacht in zwei geräumigen Stufen bis auf eine Tiefe von etwa 50 m ab. Dort war geplant, eine über 10 m hohe Kluft zu erklettern. Leider war der Tropfenfall an dieser Stelle bereits so kräftig, dass wir auf die Erkundung dieser interessanten Fortsetzung verzichteten.

In etwa 30 m Tiefe befindet sich an der Schachtwand aber eine weitere, ausgesetzte Fortsetzung. Diese war aber mit Hilfe der Akku-Bohrmaschine rasch gewonnen. Leider endet der erreichte Gang bereits nach 10 m an einem Versturz. Über einen engen Mäander konnte von dort noch wieter nach oben vorgedrungen werden. Dort musste jedoch an einer unüberwindlichen, leicht bewetterten Engstelle umgekehrt werden.
Die Tour brachte zwar noch nicht den erhofften Zustieg, es konnte aber eine der möglichen Fortsetzungen untersucht und abgeschlossen werden.