Mittwoch, 18. Dezember 2013

Vorläufiger Abschluss der Forschungen in der Hemmernbodenhöhle

Der Einstiegsschacht. Foto: R. Seebacher
Am 15. Dezember 2013 wurden die Tätigkeiten im Zuge des Forschungsprojektes Taupliltzalm fortgesetzt. Heidrun André und Robert Seebacher führten abschließende Vermessungen in der stark bewetterten Hemmernbodenhöhle 1622/23 durch. Dabei war es möglich 81 m an Reststrecken und Seitenteilen aufzunehmen. Abgesehen von einer möglichen Fortsetzung (Grabung) gilt die Erforschung der Hemmernbodenhöhle nun leider als abgeschlossen.

Teilweise sind im Winter schöne Eisbildungen anzutreffen. Foto: R. Seebacher
Die vermessene Gesamtlänge der Höhle beträgt 205 m bei einer Niveaudifferenz von 32 m.

Montag, 16. Dezember 2013

Neuer Längenzuwachs der Ghar-e-Bournic/Iran

Vom 16. bis 18. Oktober 2013 wurden vom Verein für Höhlenkunde in Obersteier (VHO) in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Iranian Cavers & Speleologists Association (ICSA) die Vermessungen der Ghar-e-Bournic weitergeführt.


Teilnehmer: Vahid Ashrafi (ICSA - Mashhad), Sarah Edalatian Arasteh (ICSA - Mashhad), Ernest Geyer (VHO - Admont), Aslan Mostafvi (Teheran), Hamid Nezamdost (ICSA - Mashhad), Taraneh Khaleghi (VHO - Admont), Jalal Zaree (Alborz Caving Club - Karaj) und Samira Zareei (Isfahan).
Das Biwak wurde wie in den vergangenen Jahren auch diesmal wieder vorm Höhleneingang eingerichtet. Am ersten Tag wurde nach der Anreise noch mit der Vermessung in den tiefen Teilen der Höhle begonnen. Es konnte die sog. Isfahan Passage vermessen werden - ein steil nach oben führender, 60 m langer Gangteil. Der Boden ist mit feinem Sand bedeckt. Ein Gangansatz hinter großen Versturzblöcken bildet eine mögliche Fortsetzung in diesem Bereich. Weiteres wurde begonnen die Höhlengänge östlich der Isfahan Passage zu vermessen.


Am zweiten Tag wurde in zwei Messteams gearbeitet und die Vermessungen östlich der Isfahan Passage fortgesetzt - es handelt sich hier um zwei größere Räume, wobei der letztere dann über Versturzblöcke in einen niederen, unübersichtlichen Höhlenteil übergeht. In diesem Raum befinden sich auf einer ca. 2 m großen Wandfläche Ausblühungen von Gips-Kristallen (Gypsum-flowers). Der anschließende, niedere Höhlenteil bildet über mehrere Gänge die Verbindung zur Sternenhalle. In diesem Bereich setzen mehrere Seitengänge an, wie die sog. Mashhad Passage, die jedoch auch nach 50 m verstürzt endet und jetzt mit 192 m unter dem Eingangsniveau den aktuell tiefsten Punkt der Höhle bildet.
Am 24. Oktober 2013 wurde eine weitere Vermessungstour in die Ghar-e-Bournic durchgeführt.
Teilnehmer: Mojtaba Alizadeh (Alborz Caving Club - Karaj), Ernest Geyer (VHO - Admont), Hossein Shayegan (Alborz Caving Club - Karaj), Jalal Zaree (Alborz Caving Club - Karaj).


Das Ziel war es offene Fortsetzungen im Mittelteil der Höhle aufzuarbeiten - diese Gangteile sind in der Verturzzone unterhalb der Stalagmitenhalle angelegt und durch enge Schlufstrecken unterbrochen. Es finden sich in diesem Bereich partiell sehr schöne Versinterungen. Weiters wurde eine Reststrecke in der Großen Halle vermessen, wobei Tonscherbenfunde gemacht werden konnten.
Insgesamt wurden 583 m vermessen wobei sich die dokumentierte Ganglänge der Ghar-e-Bournic um 548 m auf 4021 m erhöht. Die Vertikalerstreckung erhöhte sich um 2 m und beträgt nun 239 m (-192 m, +47 m). Die vermessenen Gangteile weisen ebenfalls die für die Höhle markante Schichtfolge auf und der Fels ist auch hier sehr mürbe und brüchig. Weitere Fortsetzungen sind in der Höhle sowohl in den tiefen als auch in den oberen Teilen der Höhle noch vorhanden.


Weiters gab es ein interessantes Treffen bzgl. Informationsaustausch mit Changiz Sheikhli in Karaj - er war Gründungsmitglied der Iran SpeleologyAssociation (ISA) im Jahre 1946. Changiz Sheikhli arbeitet aktuell an einer mehrbändigen Enzyklopädie über die Höhlen des Iran.

Ein Dank geht alle Teilnehmer des Vermessungsprojektes Ghar-e-Bournic 2013, an Javad Nezamdost (Präsident der ICSA) für die Unterstützung sowie an Babak Malek und Keivan Hassani für den Transport von Teheran nach Harandeh.

Text und Bilder: Ernest Geyer