Donnerstag, 4. August 2011

Neue Riesenhöhle im Toten Gebirge

Am 31.07.2011 erfolgte eine weitere Forschungstour in die Untere Brettstein Bärenhöhle. Die Teilnehmer waren erneut Robert und Sebastian Seebacher.
Ziel der Tour war es, die hinter der stark bewetterten Engstelle „Joghurtquetsche“ gelegenen weiterführenden Gänge zu erforschen.
Bereits vor der Engstelle wurden zwei kurze Seitenäste aufgearbeitet. Diese endeten jedoch schon nach wenigen Metern.
Die Hauptfortsetzung erwies sich hingegen als ausgesprochen ergiebig.
Nach einem vorerst eher kleinräumigen Teil, gelang es in die 20 m lange Kalzithalle zu gelangen. Von dort musste in Richtung Nordwesten in einem aufwärts führenden, stark bewetterten Canyon, an einer Kletterstelle umgekehrt werden.
Ein von der Halle nach Südosten führender Gang endete nach rund 50 m an einer bewetterten Engstelle. Hier ist es vermutlich möglich durch Ausgraben noch weiteres Neuland zu entdecken.
Ein von der Halle in Richtung Südwesten führender, stark bewetterter, 2 m hoher und 1 m breiter Gang führte die Forscher schließlich in einen 5-7 m hohen und 2-4 m breiten Gang. Diese großartige Passage konnte 30 m in Richtung Nordwesten und 60 m in Richtung Südosten erforscht werden. Im Nordwesten endet der Gang an einem Lehmsiphon. In Richtung Südosten wurde hingegen auf offener Strecke im großräumigen Gang wegen Zeitmangels umgekehrt.
Es gelang bei dieser 7,5-stündigen, sehr erfolgreichen Forschungstour 332 m Neuland zu vermessen. Dadurch erhöhte sich die Gesamtlänge der Unteren Brettstein Bärenhöhle auf 5.022 m.
Das Tote Gebirge ist nun also um eine Riesenhöhle reicher.


Dienstag, 2. August 2011

Ghar-e-Bournic (Iran) – Vertikaldifferenz über 200 m

Vom 14. bis 15. Juli 2011 wurden die Vermessungsarbeiten in der Ghar-e-Bournic, Herandeh, IRAN, fortgesetzt. Das Biwak wurde vor dem Höhleneingang aufgeschlagen.
Teilnehmer: Mehran Hamidi, Ernest Geyer
 Am ersten Tag wurde die sog. Stachelschwein-Passage (Gozargah-e-Joojehtighi) vermessen – das Gangsystem führt vom Eingang in Richtung Süden und erreicht den derzeit höchsten Punkt der Höhle mit 47 m über dem Eingangsniveau. Dieser Teil wird gelegentlich von Stachelschweinen bewohnt – zahlreiche Stachel konnten in diesem Bereich vorgefunden werden!
Am zweiten Tag wurde die Vermessung in den tieferen Teilen der Höhle weitergeführt. Neben kleineren Gängen, die meist verstürzt oder unschliefbar endeten konnte die sog. Sternenhalle (Talar-e-Setaregan) - mit einer Länge von 57 m und einer Breite von bis zu 27 m - vermessen werden. In diesem Bereich befindet sich der derzeit tiefste Punkt der Höhle mit -190 m unter dem Eingangniveau. Weitere Gangfortsetzungen sind hier vorhanden, die das Ziel der nächsten Forschungstour sein werden. Auch in den tiefen Teilen konnte immer wieder leichte Wetterführung festgestellt werden. Am Rückweg wurde noch ein Verbindungsgang zwischen der Feldermauskammer und der Stalagmitenhalle vermessen.
Die aktuelle Länge der Höhle erhöht sich auf 2.758 m bei einer neuen Niveaudifferenz von 237 m (-190 m, +47 m).