Donnerstag, 29. September 2011

Weiterer Tiefenvorstoß im Voodoo-Canyon

Am 25. und 26.09.2011 wurden von Heidrun André, Neil Pacey und Robert Seebacher zwei Forschungstouren in den Voodoo-Canyon (1543/225 a-c) durchgeführt. Vorrangiges Ziel war die weitere Erforschung des Tiefensystems, welches erst am vorletzten Tag des Forscherlagers „Sub-Glacies-2011“ im August dieses Jahres entdeckt werden konnte.
Am ersten Tag musste zuerst die Abseilpiste in der Dachstein-Südwand eingebaut werden. Dann ging es in den Höhlenteil „Neuer Weg“, wo im Bereich „Don´t panic“ ein stark bewetterter Canyon und ein Gang auf 81 m Länge erforscht und vermessen werden konnten. Weiters wurden sämtlichen Seile (200 m) und Verankerungen aus diesem Höhlenteil ausgebaut und bis zum Eingang mitgenommen. Als bewährtes Quartier diente wieder die Seethalerhütte auf 2740 m Seehöhe.
Am zweiten Forschungstag stand ein langer Vorstoß ins Schachtsystem „The dark side of the wall“ und dessen Fortsetzung, dem „Südwand-Canyon“ auf dem Programm.
Schwer bepackt musste das Team zuerst die drei Engstellen des „Voodoo-Chilly“ überwinden, bevor es durch geräumige Schächte und Canyons zum Umkehrpunkt bei – 272 m hinunterging.
Der Vorstoß in den „Südwand-Canyon“ wurde mit insgesamt 260 m Seil, 30 Verankerungen und 2 Bohrli-Akkus durchgeführt. Leider gestaltete sich die Forschung schwieriger als erwartet, da viele kleine Stufen (3-10 m) im Canyon eingebaut werden mussten. Die insgesamt 65 m tiefe riesige Schachtstufe des „Donnerschachtes“ entlohnte jedoch alle Mühen.
Auf dessen Sohle war ein Kletteraufstieg von 9 m erforderlich, um wieder in den Hauptcanyon zu gelangen. Dieser zieht wieder mit kleineren Stufen weiter in Richtung Westen.
Plötzlich tat sich erneut ein riesiger Schachtraum auf (Back to black). Mit den letzten drei Verankerungen gelang es noch 18 m in den riesigen Schacht abzuseilen. Dann war Schluss. Die erreichte Tiefe am Umkehrpunkt beträgt 386 m. Der Schacht ist mindestens 60-70 m tief und es konnte ein gewaltiger Canyonraum eingesehen werden.
Die Entfernung zu den direkt darunter liegenden Teilen der Südwandhöhle (1543/28) verringerte sich auf etwa 500 m.
Die neue Tiefe des Voodoo-Canyon beträgt durch die akutllen Forschungen nun +- 447 m. Die vermessene Gesamtlänge stieg um 317 m auf 3.189 m.

Mittwoch, 21. September 2011

Vereinsausflug ins Katerloch

Am 17.09.2011 veranstaltete der Verein einen Ausflug ins Katarloch bei Weiz. Insgesamt nahmen an der Fahrt 29 Personen teil und konnten die beeindruckende Tropfsteinhöhle im Grazer Bergland bestaunen.
Anschließend fuhren wir auf die Sommeralm, wo wir in der Stoakogl-Hütte einen gemütlichen Nachmittag verbrachten. Am Abend ging es mit dem Bus der Taupltizalm Straßen AG wieder zurück nach Bad Mitterndorf.

Mittwoch, 7. September 2011

Forschungswoche "Sub-Glacies IV" am Dachstein

Von 13. bis 21. August 2011 fand bereits zum vierten Mal eine Forscherwoche im Bereich des Dachstein-Südrandes und des Hallstätter-Gletschers statt. Als bewährter Stützpunkt des Folas "Sub-Glacies IV" diente wieder die Seethaler-Hütte auf 2740 m Seehöhe.
Folgende Personen waren an den Forschungen beteiligt:
Heidrun André (9 Tage), Ernest Geyer (5 Tage), Andreas Glitzner (5 Tage), Rebecca Lawson (9 Tage), Neil Pacey (9 Tage), Lukas Plan (2 Tage), Franz Schmidt (3 Tage) und Robert Seebacher (9 Tage).
Bei diesem Lager stand hauptsächlich die weitere Erforschung der Großhöhle Voodoo-Canyon (1543/225) im Vordergrund. Es sollte versucht werden die zahlreichen Fortsetzungen der Höhle aufzuarbeiten und diverse Hauptfortsetzungen zu lokalisieren. Dazu wurde meist mit mehreren Teams parallel gearbeitet. Es stellte sich dabei aber schnell heraus, dass viele der aussichtsreichen Fragezeichen keine lohnenden Fortsetzungen besitzen. Gearbeitet wurde in sämtlichen Bereichen der Höhle. Hinter dem Vogonenwurm gelang es neben der Aufarbeitung zahlreicher Nebenstrecken einen großen, stark bewetterten Canyon zu entdecken. Diese Passage führt in Richtung Norden, endet aber sehr versturzgeprägt an einem gefährlichen Aufstieg.
Im Bereich des Neuen Weges gelang es die Schlote der Sommerfrische zu bezwingen. Diese führen (+26 m und +30 m) zum bisher höchsten Punkt des Voodoo-Canyons auf + 62 m. Leider endet die extrem stark bewetterte Passage an unüberwindbaren Engstellen.
Am westlichsten Ende des Neuen Weges gelang die Entdeckung eines weiteren Einganges (1543/225 c), welcher in der zentralen Dachstein-Südwand ausmündet und von außen äußerst schwierig zu erreichen wäre.
Bei der selben Tour gelang es weiters einen stark bewetterten 32 m tiefen Schacht zu entdecken. Dieser mündet nach einem weiteren 12 m-Absteig in einen engräumigen Horizontalteil. Hinter einer Engstelle (Don´t panic) musste an einer weiteren Schachtstufe wegen Seilmangels umgekehrt werden.
Gegen Ende der Expedition erbrachte die Erweiterung einer extrem bewetterten Engstelle (Voodoo-Chilly) einen schönen Erfolg. Unmittelbar dahinter führt eine geräumige Schachtfolge in die Tiefe (The dark side of the wall; P 48, P 25, P 9, P 75, P 26, P 20, P 20). In nur zwei Vorstößen gelang es hier bis -272 m vorzudringen. Hinter einer 50 m langen, 20 m breiten und 40 m hohen Halle (Herz aus Gold) leitet ein geräumiger Canyon weiter in die Tiefe.
Insgesamt erbrachten die diesjährigen Forschungen im Voodoo-Canyon mehr als einen Kilometer Neuland, wodurch sich eine neue vermessene Gesamtlänge von 2.872 m ergibt. Die Niveaudifferenz erhöhte sich auf +- 334 m.
Die Suche nach neuen Eingängen in der Dachstein Südwand zwischen Dachsteinwarte und Südverschneidung verlief leider negativ.
Am Gjaidstein gelang es in zwei Aktionen das zentral in der Westwand gelegene Gjaidsteinloch (1543/212) zu erreichen und zu erforschen. Der Abstieg durch die Wand gestaltete sich sehr schwierig und konnte nur durch Funkeinweisung bewerkstelligt werden. Die Höhle selber konnte schließlich auf 29 m Länge erforscht und vermessen werden.
Gedankt sei an dieser Stelle Herrn Karl Höflehner von den Planai-Hochwurzen-Bahnen, sowie dem Hüttenwirt Wilfried Schrempf und seinem Personal für die freundliche Unterstützung des Forscherlagers.