Verein für Höhlenkunde in Obersteier, Bad Mitterndorf,Österreich, Höhlenforschung, Höhlen, Höhlentauchen, caving, speleo
Freitag, 31. Dezember 2010
Weitere Arbeiten im Zuge des Projektes Tauplitzalm
Samstag, 20. November 2010
Weißenbach-Höhlenprojekt - neue Höhlen zwischen Predigtstuhl und Torkoppen entdeckt.
Höhlenforschertreffen "Casola2010" in Italien
Samstag, 23. Oktober 2010
Wasserhöhle Kugelmühle wieder zugänglich
Neuland in der Hemmernbodenhöhle (Tauplitzalm)
Mittwoch, 1. September 2010
Erfolgreiches Forscherlager "Sub-Glacies III" am Dachstein
An der Forscherwoche waren folgende Personen beteiligt:
Heidrun André, Ernest Geyer, Andreas Glitzner, Peter Jeutter, Sebastian Kogler, Neil Pacey, Franz Schmidt und Robert Seebacher. Tagesgäste: Marcel und Robin Jeutter sowie Monika Steinberger. Am Beginn der Expedition stand die Erforschung einer neuen Höhle im Bereich des zentralen Wandbereiches unterhalb der Dachstein-Schulter auf dem Programm.
Der markante, 10 m hohe Canyoneingang wurde bereits vor zwei Jahren gesichtet und als besonders interessant eingestuft. Die Höhle ist nur über einen sehr aufwändigen Weg erreichbar. Zuerst muss über den Klettersteig der Dachstein-Schulter 150 Höhenmeter aufgestiegen werden. Von dort wurde eine mehr als 200 m lange Abseilpiste in der an dieser Stelle über 700 m hohen Wand eingerichtet.
Der Eingang zum Eiskristall-Canyon (1543/213) liegt auf 2751 m Seehöhe oberhalb eines ausgeprägten Bändersystems und ist die bisher höchstgelegene Höhle in diesem Bereich. Die Höhle führt als meist großräumiger, von Schachtstufen unterbrochener Canyon in den Berg. Besonders beeindruckend ist der 100 m tiefe Titanic-Schacht, welcher eine über 60 m hohe Eissäule aufweist. Der Schacht mündet auf einer Seehöhe von 2600 m in einen versturzgeprägten, sehr großen Raum. Ein schwieriger Aufstieg erschloss einen weiter in Richtung Norden ziehenden Höhlenteil mit beeindruckenden Rauhreifgebilden, dem Palast der Eiskönigin.
Die tiefen Teile des Eiskristall-Canyons nähern sich dem Voodoo-Canyon auf etwa 90 m. Eine Verbindung konnte jedoch vorerst nicht nachgewiesen werden.
In nur drei Forschungstagen gelang es diese Höhle auf 609 m Länge bei einer Niveaudifferenz von 186 m zu erforschen und zu vermessen. Somit ist der Eiskristall-Canyon die höchstgelegene Großhöhle Österreichs.
Die bereits in den 1970er Jahren von Dr. Arthur Spiegler auf 30 m Länge befahrene Prusikhöhle (1543/68) in der Schneebergwand war ebenfalls Ziel einer ausgedehnten Forschungstour. Der lange Zustieg erfolgte über den Hallstätter-Gletscher, die Steiner-Scharte und den Gosau-Gletscher. Der Eingang liegt etwa 100 m über dem Wandfuß und war nur in schwieriger Kletterei erreichbar. Auch diese Höhle weist sehr große Gang- und Hallenpassagen auf. Leider endet der steil in die Tiefe ziehende Hauptgang an einem massiven Versturz. Die Höhle konnte auf 244 m Länge und 89 m Tiefe erforscht und vermessen werden. Eine sehr lange Forschungstour führte schließlich auch noch in den Voodoo-Cayon (1543/225). Dort gelang es eine große, stark bewetterte Fortsetzung zu entdecken. Ein Canyon mit bis zu 10 m Breite und 40 m Höhe führt vom Gletscherdom (Motivhalle) in Richtung Norden. Ein auf 2500 m Seehöhe gelegener, 100 m langer, schöner phreatischer Gang konnte dort auch noch vermessen werden. Insgesamt erbrachte diese Tour 350 m Neuland wodurch sich für den Voodoo-Canyon eine neue vermessene Gesamtlänge von 1854 m ergibt. Geländeerkundungen im Bereich des Hallstätter-Gletschers, des Gjaidsteines und des Taubenkogels rundeten die Forschungsarbeiten ab.
Obwohl an mehreren Tagen nur mit einem Forschungs- und Vermessungsteam gearbeitet werden konnte gelang es wieder mehr als 1,2 km neue Höhlenteile in 3 verschiedenen Höhlen zu vermessen und zu dokumentieren. Am Vormittag des letzten Forschungstages stürzte ein 11-jähriges Mädchen aus den Niederlanden unweit der Seethaler-Hütte in eine Gletscherspalte. Hier war die Anwesenheit des Forschungsteams ein Glücksfall und es gelang gemeinsam mit dem Hüttenwirt und einem Alpinpolizisten innerhalb von nur etwa 10 Minuten das Mädchen zu bergen. Das Kind war von einer Schneebrücke in 8 m Tiefe aufgefangen worden und überstand den Absturz nahezu unverletzt. Dank:
Wir wurden bei der Durchführung des Forscherlagers wieder von vielen Personen sehr freundlich unterstützt. Spezieller Dank gebührt Herrn Karl Höflehner von den Planai-Hochwurzen-Bahnen für den kostenlosen Personen- und Materialtransport mit der Dachstein-Seilbahn, sowie dem Hüttenwirt Wilfried Schrempf und seinem Personal für die Duldung der schmutzigen Höhlenforscher in seiner Hütte, die ausgezeichnete Verpflegung und die Unterstützung beim Materialtransport.
Dienstag, 29. Juni 2010
Neuland in über 500 m Tiefe im Ozonloch (DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystem)
Zahlreiche, teilweise stark bewetterte Fortsetzungen konnten im Zuge dieser Tour nicht weiter verfolgt werden und warten in diesem neu erschlossenen Gangsystem noch auf ihre Dokumentation. Alles in allem erbrachte diese 46-stündige Biwaktour 307 m Neuland, wodurch sich die vermessene Gesamtlänge des DÖF-Sonnenleiter-Höhlensystems auf 22.237 m erhöhte.
Neuer Schacht im Bereich des Tauplitzalm-Plateaus
In dem bewaldeten und sehr unübersichtlichen Gelände war es ziemlich schwierig nach Höhleneingängen zu suchen. Dennoch gelang es etwa 780 m südöstlich des Linzerhauses am Hirscheck in 1563 m Seehöhe eine bisher unbekannte Schachtöffnung zu entdecken.
Mittwoch, 14. April 2010
Auf historischen Pfaden – Die Höhle im Zinkental
Am 10.04.2010 stiegen Marcel und Peter Jeutter, sowie Robert Seebacher mit Tourenschi zum Zinken auf, um diese Höhlen weiter zu erforschen, bzw. neu zu vermessen.
Mit freundlicher Genehmigung der ÖBF durften wir mit dem PKW bis zur Gsprang-Alm hinauffahren. Von dort ausgehend nahm der Zustieg aber dennoch fast 2 Stunden in Anspruch. Das Gebiet, in dem die Höhlen liegen wurde dann auch rasch gefunden. Leider war es aber auch nach längerem Suchen nicht möglich die Eingänge zu den beiden Objekten (Höhle im Zinkental und Fischmeiseterloch) zu finden.
Etwas oberhalb fanden wir aber einen beeindruckenden, bisher unerforschten, von den Altforschern aber erwähnten Schacht.
Da die Horizontaleingänge zu den Höhlen wohl durch Schnee verschlossen waren, entschlossen wir uns nun diesen Schacht zu erforschen.
Nachdem die Digitalkamera streikte, der Laser-Distanzmesser kurz ausfiel und nun auch noch der Akku des Bohrhammers offensichtlich leer heraufgeschleppt wurde, beschlossen wir den Schacht „Murphy-Schacht“ zu nennen.
Nach einem per Hand gesetzten Spit (gut dass man das auch noch kann) ging es aber zügig durch den 23 m tiefen Einstiegsschacht nach unten. Einem Schräggang folgte ein weiterer 7 m tiefer Schachtabstieg. Bald standen wir am Boden einer kleinen Halle mit schönen Eisfiguren. Dort fanden wir eine aus Steinen errichtete Markierung, die uns zeigte, dass wir wohl von oben in die gesuchte Horizontalhöhle gelangt waren. Tatsächlich führt die Höhle von hier vollkommen horizontal, mit schönen phreatischen Profilen und deutlich bewettert in Richtung Norden. Leider war es aber bald an einer aus Eis gebildeten Engstelle für uns aus und wir konnten die weiterführenden Höhlenteile, bzw. den Eingang nicht erreichen.
Dennoch konnten wir bei dieser Tour 120 m neue Höhlenteile vermessen und den Murphy-Schacht auf Anhieb mit der Höhle im Zinkental (1549/3) verbinden.
Sobald der Schnee geschmolzen ist, werden wir die Forschungen in diesem interessanten Objekt fortsetzen.