Verein für Höhlenkunde in Obersteier, Bad Mitterndorf,Österreich, Höhlenforschung, Höhlen, Höhlentauchen, caving, speleo
Am 28.09.2009 wurde nach einer 10-jährigen Forschungspause wieder eine Forschungstour in die Dohlenhöhle (1634/105) durchgeführt. Teilnehmer: Ernest Geyer, Johann Putz und Robert Seebacher. Der Zustieg erfolgt großteils weglos durch die Weißenbacher Mauern und ist teilweise schwierig und ausgesetzt.
Auch die Höhle ist technisch sehr anspruchsvoll und anfangs an eine vom Eingang steil nach oben führende, breite Kluft angelegt. Da die Einbauten aus den 80er-Jahren unbrauchbar geworden waren, mussten sämtliche Seilaufstiege neu erklettert und eingerichtet werden.
Ziel dieser Tour war die Bezwingung eines großen Schlotes über dem Dohlendom. Dieser wurde nun bis in insgesamt 56 m Höhe erklettert, wo ein bedeutender Horizontalgang (Akkordgang) entdeckt werden konnte. Der Schlot setzt sich aber auch noch mindestens 21 m weiter nach oben fort. Dieser Bereich der Höhle war stark bewettert. Der Akkordgang führt in einen größeren Raum (Jubiläumskammer) und setzt sich dann weiter in Richtung Westen fort. Der beeindruckende, stark mäanderierende Gang hat ein linsenförmiges Profil und ist bei einer Breite von meist 5 m bis zu 3 m hoch. Zwei stark bewetterte Seitengänge enden unschliefbar. Der Gangboden ist mit Lehm, feinem Sand und partiell auch mit Sinterplatten bedeckt.
Es finden sich dort auch Stalagmiten. Fledermauskot deutet darauf hin, dass dieser Bereich der Höhle von den Tieren als Winterquartier genutzt wird. Das Ende des Ganges mündet in einen noch unerforschten Schacht mit 15 m Tiefe, der sich auch 17 m nach oben fortsetzt.
Bei dieser 8-stündigen Tour konnten 447,9 m vermessen werden bei einer Ganglänge von 424,7 m. Mit den bereits vermessenen Teilen ergibt sich eine neue Großhöhle auf den Hochangern. Die Gesamtlänge der Höhle erhöhte sich auf 645 m bei einer Niveaudifferenz von 111 m (+92 m, -19 m). Die Horizontalerstreckung beträgt 201 m. Die Höhle hat noch vielversprechende Ansatzpunkte für weitere Forschungen.

Nachdem R. Seebacher am 09.09.2009 eine Erkundungstour zum Siphon unternommen hatte, wurde nun versucht gemeinsam mit E. Geyer das Hindernis tauchend zu überwinden.
Es gelang bei dieser Aktion die Höhle auf 35 m Länge zu erforschen und zu vermessen. Dafür mussten 2 engräumige Siphone (4 m lang und 12 m lang) durchtaucht werden. Dahinter setzt sich die Höhle kleinräumig unter Wasser weiter in den Berg fort. Aufgrund der Enge dürfte eine weitere Erforschung schwierig werden.
Von 16. bis 22. August 2009 fand das VHO-Forscherlager "Sub-Glacies II" am Dachstein-Südrand statt. Als Stützpunkt diente wieder die Seethaler-Hütte auf 2740 m Seehöhe. 




Am 07. August 2009 unternahm Robert Seebacher einen neuerlichen Tauchvorstoß im Schwazenbachloch. Diesemal erfolgte die Unterstützung durch Resi und Erwin Hüttner sowie Taraneh und Ernest Geyer. Die Bedingungen waren diesmal besser und unter Wasser herrschten mehrere Meter Sicht. Da die Leine beim ersten Tauchgang wieder aus dem Siphon entfernt wurde, musse die Leine wieder neu verlegt werden. Vom 1. Siphonknie bei -10 m führt eine enge Kluft steil nach oben. Hier kann man in einer winzigen Luftglocke den Kopf aus dem Wasser strecken. An dieser Setelle ist der Siphon aber nicht zu Ende, sondern setzt sich erneut nach unten fort. Nach insgesamt 37 m Tauchstrecke war die Sicherheitsgrenze in knapp 5 m Tiefe erreicht und es wurde der Rückweg angetreten. Diesmal wurde die Führungsleine in Siphon belassen, um bei einem nächsten Vorstoß den Endpunkt schneller erreichen zu können. Weiters konnte die gesamte Unterwasserstrecke vermessen werden.

Obwohl die Schüttung gering war, stellten sich die Bedingungen als alles andre als Ideal dar. Durch ein leichtes Hochwasser am Vortag war das Wasser sehr trüb. Die Sicht unter Wasser betrug anfangs nur wenige dm und verschlechterte sich schnell auf null. Dadurch war es teilweise gar nicht mehr möglich die Instrumente abzulesen, bzw. musste der Weg tastend gefunden werden.

Es zeigte sich dass das Wasser sehr schnell abfließt und so gut wie keine Rückstauzonen vorhanden sind. Aus diesem Grund erschien es nun auch möglich, den Tauchvorstoß bei nicht ganz optimalen Bedingungen durchzuführen.
Nach dem Eingang ist anfangs ein Schachtsystem bis in eine Tiefe von 160 m zu überwinden. Eintretende Gerinne machen die Absteige teilweise sehr feucht und erschweren die Befahrung. Nach der Überwindung des Christophorus-Sees setzt sich der Weg nun als über 500 m langer Canyonteil fort. Dieser mündet in geräumige phreatische und teilweise stark verlehmte Gangpassagen. Nach einem kleinen Abstieg gelangt man in den Autobahncanyon, welcher bei Hochwasser den Hauptbach der Höhle ableitet. Hinter einem kurzen, aber sehr dreckigen und nassen Schluf erreicht man schließlich den Blinden Canyon, welcher am Tiefen Siphon bisher endete.
Relativ zügig gelangte das 6-köpfige Team nach etwa 2 Stunden zum Endsiphon, welcher bereits in 181 m Tiefe und etwa 1,4 km vom Eingang entfernt liegt.
Der Tauchgang wurde von Robert SEEBACHER durchgeführt, wobei ein 2 x 4 Liter Tauchgerät zum Einsatz kam. Die Sichtweite unter Wasser betrug etwa 1 m, Strömung war keine zu bemerken, da sich ein Gerinne von nur etwa 1 l/s in den Siphon ergoss.
Die Unterwasserpassage fällt anfangs sehr steil bis in eine Tiefe von 3 m ab. Von dort führt ein 1-2 m hoher und ebenso breiter Gang in Richtung Osten. Nach bereits 15 m Tauchstrecke konnte im Siphonsee des Wasserloches wieder aufgetaucht werden und die Verbindung realisiert werden. Die vermessene Länge der neu erforschten Passage beträgt 17 m, wodurch sich nun für die neue Durchgangshöhle eine Gesamtlänge von 4.893 m ergibt. Der Höhenunterschied beträgt 252 m und die Horizontalerstreckung zwischen den beiden Eingängen beachtliche 1.400 m.
Dank: Herwig LOIDL und Georg XENGER von den Österreichischen Bundesforsten für die Fahrerlaubnis, Hermann KIRCHMAYR und Erhard FRITSCH für Planunterlagen und Informationen sowie dem fleißigen Trägerteam, welches den langen, teilweise nassen und schmutzigen Weg durch die Höhle bestreiten musste. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Höhlenforscher, welche in stunden- und tagelanger Arbeit diese beiden Großhöhlen bisher arbeiteten und dokumentierten.




http://pentax-k-7.blogspot.com/






Samstag: Der Bergesack wurde erstmals im Zuge eines Tauchganges im Hallstätter-See unter Wasser ausgetestet. Am Nachmittag besuchten wir dann den Griesbach-Ursprung und beschlossen den Tag bei einem gemeinsamen Tauchgang im Gosausee. 

Das Ziel dieser Tour war die Erforschung und Vermessung der Seitengänge in den großen Hallen. Es wurde ein Seitengang in der Fledermauskammer, der nun eine weitere Verbindung in die Stalagmitenhalle bildet, vermessen. Dort wurden zwei weitere Seitengänge vermessen. Ein Gang, der in der Mitte der Halle ansetzt, endet nach 20 m an einem Versturz. Die zweite Fortsetzung am nordwestlichen Hallenende geht in einen 60 m tiefen Direktschacht über, der nach 10 m in eine große Kluft einmündet (8 m breit, ca 50 m lang). Die gesamte Schachtwand ist mit Sinterbildung und keine Stalagmiten überzogen. Am Schachtboden setzt ein Gang an, der in einen Hallenbreich mit weiteren Fortsetzungen führt. Hier befindet sich mit -142 m der derzeit tiefste Punkt der Höhle. Trotz der Großräumigkeit dieser Höhlenteile war hier wieder eine sehr deutliche Wetterführung bemerkbar.

Weiters wurde mit der Vermessung des steil nach oben fühenden Ganges im Eingangsbreich begonnen. Der letzte Vermessungpunkt bildet mit 18 m über dem Eingang den höchsten Punkt der Höhle. Diese Passage setzt sich weiter nach oben fort.