

Verein für Höhlenkunde in Obersteier, Bad Mitterndorf,Österreich, Höhlenforschung, Höhlen, Höhlentauchen, caving, speleo
Nachdem R. Seebacher am 09.09.2009 eine Erkundungstour zum Siphon unternommen hatte, wurde nun versucht gemeinsam mit E. Geyer das Hindernis tauchend zu überwinden.
Es gelang bei dieser Aktion die Höhle auf 35 m Länge zu erforschen und zu vermessen. Dafür mussten 2 engräumige Siphone (4 m lang und 12 m lang) durchtaucht werden. Dahinter setzt sich die Höhle kleinräumig unter Wasser weiter in den Berg fort. Aufgrund der Enge dürfte eine weitere Erforschung schwierig werden.
Nach dem Eingang ist anfangs ein Schachtsystem bis in eine Tiefe von 160 m zu überwinden. Eintretende Gerinne machen die Absteige teilweise sehr feucht und erschweren die Befahrung. Nach der Überwindung des Christophorus-Sees setzt sich der Weg nun als über 500 m langer Canyonteil fort. Dieser mündet in geräumige phreatische und teilweise stark verlehmte Gangpassagen. Nach einem kleinen Abstieg gelangt man in den Autobahncanyon, welcher bei Hochwasser den Hauptbach der Höhle ableitet. Hinter einem kurzen, aber sehr dreckigen und nassen Schluf erreicht man schließlich den Blinden Canyon, welcher am Tiefen Siphon bisher endete.
Relativ zügig gelangte das 6-köpfige Team nach etwa 2 Stunden zum Endsiphon, welcher bereits in 181 m Tiefe und etwa 1,4 km vom Eingang entfernt liegt.
Der Tauchgang wurde von Robert SEEBACHER durchgeführt, wobei ein 2 x 4 Liter Tauchgerät zum Einsatz kam. Die Sichtweite unter Wasser betrug etwa 1 m, Strömung war keine zu bemerken, da sich ein Gerinne von nur etwa 1 l/s in den Siphon ergoss.
Die Unterwasserpassage fällt anfangs sehr steil bis in eine Tiefe von 3 m ab. Von dort führt ein 1-2 m hoher und ebenso breiter Gang in Richtung Osten. Nach bereits 15 m Tauchstrecke konnte im Siphonsee des Wasserloches wieder aufgetaucht werden und die Verbindung realisiert werden. Die vermessene Länge der neu erforschten Passage beträgt 17 m, wodurch sich nun für die neue Durchgangshöhle eine Gesamtlänge von 4.893 m ergibt. Der Höhenunterschied beträgt 252 m und die Horizontalerstreckung zwischen den beiden Eingängen beachtliche 1.400 m.
Das Ziel dieser Tour war die Erforschung und Vermessung der Seitengänge in den großen Hallen. Es wurde ein Seitengang in der Fledermauskammer, der nun eine weitere Verbindung in die Stalagmitenhalle bildet, vermessen. Dort wurden zwei weitere Seitengänge vermessen. Ein Gang, der in der Mitte der Halle ansetzt, endet nach 20 m an einem Versturz. Die zweite Fortsetzung am nordwestlichen Hallenende geht in einen 60 m tiefen Direktschacht über, der nach 10 m in eine große Kluft einmündet (8 m breit, ca 50 m lang). Die gesamte Schachtwand ist mit Sinterbildung und keine Stalagmiten überzogen. Am Schachtboden setzt ein Gang an, der in einen Hallenbreich mit weiteren Fortsetzungen führt. Hier befindet sich mit -142 m der derzeit tiefste Punkt der Höhle. Trotz der Großräumigkeit dieser Höhlenteile war hier wieder eine sehr deutliche Wetterführung bemerkbar.
Weiters wurde mit der Vermessung des steil nach oben fühenden Ganges im Eingangsbreich begonnen. Der letzte Vermessungpunkt bildet mit 18 m über dem Eingang den höchsten Punkt der Höhle. Diese Passage setzt sich weiter nach oben fort.